Einige EU-Staaten und Fahrzeughersteller befürworten ein Aus für Diesel-Lkw. Wir als Hamacher Transporte sehen diese Pläne kritisch: Die Ziele seien unrealistisch und mit hohen Kosten verbunden.
Die EU plant nach der Beschränkung für Verbrennungsmotoren bei PKWs ab 2035, den Lkw-Verkehr auf Elektroantrieb umzustellen. Laut einem Gesetzesvorschlag sollen bis 2040 die CO2-Emissionen schwerer Fahrzeuge um mindestens 90 % sinken. Da nur Emissionen von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen als null gewertet werden, müsste ein signifikanter Teil der Flotte auf diese Antriebsarten umgestellt werden.
Während der Verhandlungen forderten mehrere EU-Mitglieder den stärkeren Einsatz von Bio- und synthetischen Kraftstoffen, jedoch ohne Erfolg.
Der Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), in dem wir Mitglied sind, setzt sich für alternative Kraftstoffe ein und fordert eine Überarbeitung des Gesetzesentwurfs. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt die Forderung nach einer größeren Rolle CO2-neutraler Kraftstoffe.
Der BGL hält die Ziele für den schweren Lkw-Verkehr für nicht realisierbar und finanziell nicht tragbar:
- Nur 0,065% der 800.000 schweren Lkw in Deutschland sind aktuell Elektro-Lkw.
- Ein Elektro-Lkw kostet ca. 200.000 Euro mehr als ein Diesel-Lkw. Der Verband rechnet mit 80% staatlicher Förderung pro Fahrzeug, 20 % trägt der Unternehmer.
- Bei einer Umstellung von 10% der jährlich neu angeschafften Lkw auf Elektroantrieb wären 800 Millionen Euro Förderung jährlich nötig.
- Hinzu kämen ca. 1,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur und den Neubau von Parkplätzen. Die Schätzung des Verkehrsministeriums liegt bei 23.000 Parkplätzen, niedriger als die des BGL.
- Es fehlen zudem öffentlich zugängliche Megacharger – Hochleistungs-Schnelllader mit 1000 kW Leistung – für Elektro-Lkw.
Genauso wie der BGL fürchten wir, dass höhere Anschaffungskosten und fehlende Zahlungsbereitschaft für teurere Transporte zu einem Wettbewerbsnachteil für den deutschen Mittelstand führen. Billigere osteuropäische Anbieter könnten bevorzugt werden, was heimische Kapazitäten gefährdet.